Bei den grämlichen Schwestern: Die UMO in Bayreuth.

Es waren einst zwei Schwestern, die eine, Fasolda, kunstsinnig vertrocknet, und die andere, Fafnira, geldgierig und plump. Beide behaupteten, ihnen läge einzig die Musik ihres Urgroßvaters, Richard Wagners, am Herzen, das sei ihr einziges Lebensziel. Und so kam es, dass sie in den Besitz der Bayreuther Festspiele gelangten und es mit denen seither bergab ging.

Wohl beschäftigten sie noch den einen oder anderen Bürgerschreck, aber nur aus Kalkül, denn es war offensichtlich, dass das alte Publikum auszusterben geruhte und sie nach neuem Publikum, den 70jährigen, Ausschau hielten.

Gut, es hatte sich herumgesprochen, dass Glamour und Vergnügen um Bayreuth einen weiten Bogen machen. Eigentlich wollte niemand mit Geschmack und Stil mehr dahin.
Aber dann kamen die Nornen (in der irdischen Gestalt von Dr. P. ) und meinten: „Ich hab 2 Tristan-Karten für Euch. Wißt Ihr, wie das wird ?“
Und so machten sich Telramund und Ortrud auf, ein bißchen Spaß zu haben. (Hier im Bild, und in einer gnädigen Unschärfe.)

Paar

Ja, wir sollten Tristan sehen, in der Bearbeitung von Herrn Marthaler und Frau Viehböck. Zweifelsfrei passt Herr Marthaler ausgezeichnet auf den Grünen Hügel. Auch bei Herrn Marthaler sehen die Herren dümmlich aus, sie tragen Hausmeisterkittel und machen den Eschek für die Herrinnen von Bayreuth. Deshalb müssen die sich auch nicht sonderlich anstrengen. Jeder weiß, dass sie ebenfalls ganz schlecht angezogen sind.

Aber nicht nur das: Die Geldgier, die Geldgier, und der vertrocknete Kunstsinn war überall zu spüren:

Bayreuthgestruepp

Ja, dieses Gestrüpp ist die Tischdekoration von Bayreuth: Lavendel, der im selben Jahr das Zeitliche gesegnet hat wie Richard Wagner selbst. Franz Liszt hat vermutlich ein Requiem für den verschiedenen Lavendel geschrieben, aber die Partitur wird akribisch unter Verschluss gehalten, wie so viel anderes in Bayreuth.

Gut, neben diesem Gestrüpp haben wir unser Bayreuther Weißbier getrunken und die Hummerbratwurst verzehrt. Genau, HUMMMER-Bratwurst. Eine Erfindung Katharina Wagners, vermutlich. Denn wenn man etwas Fischmehl in die normale Bratwurstmasse mischt, kann man gut das Doppelte mehr verlangen als für eine traditionelle fränkische Bratwurst. Hauptsache, die Festspiel-Kasse ist zufrieden.

Musikalisch war er übrigens sehr schön, der Tristan, die Musik ist ja unkaputtbar und die Sänger waren wunderbar.

Und schließlich hat die UMO (United Micro-Art-Nations) schon mal einen Quadratmeter Bayreuth besetzt, um eine Tendenz-Wende einzuläuten. Es wird langsam Zeit. Der Bayreuther Verbiesterung muss Einhalt geboten werden.

Schreibe einen Kommentar