Huch, war das lustig. Vermutlich bin ich den Studenten ganz furchtbar auf den Wecker gefallen, weil ich nicht heimgegangen bin, aber es waren so entzückende Menschen da, ich habs nicht übers Herz gebracht. Außerdem wollte ich feiern lernen. Ich hab mal an einer Kunsthochschule studiert, UdK Berlin, ich weiß bis heute nicht, was man da von mir wollte. Irgendwann bin ich dann zu den Ethnologen an der Freien Universität Berlin gegangen und hab eine Diplomarbeit gebastelt, die mir auch die von der Kunstuni abgenommen haben. Seither bin ich DI, Defizitärer Innovateur.
Schlau, wie ich bin, hab ich mich jetzt wieder an einer Kunstuni eingeschlichen. Ich muß endlich kapieren, was da vor sich geht. Heute hatten sie Party und ich hab gesagt, ich komme. Vorsichtshalber waren GZ und H. im Österreicher im Mak, (Setting „20 Jahre nach der Kunstuni-Party“) plaziert, als Gegenparty. Ich hab Party-Hopping betrieben und war mal hier, mal da. GZ und H waren auch mal auf Gegenbesuch, GZ schrie: Das könnten unsere Kinder sein“, H meinte: „Unsere wären bestimmt noch schöner“. Nachdem wir festgestellt haben, dass uns keiner liebt, haben wir untereinander geschmust und die älteren Herren sind dann irgendwann gegangen.
Ich hab dank Bier bis 6 Uhr ausgehalten und bin jetzt noch hellwach. Außerdem hab ich alles und jeden geküßt, der es grad brauchte. Den Studenten war entsetzlich peinlich, weil ich meinen Job so ernst genommen hab. Ich hab immer gesagt, ich bin Lehrerin und dafür verantwortlich, dass es keine Schlägerei gibt und dann hab ich losgeküßt.
Vermutlich ist das genauso ein Debakel wie der Publizisten-Heurige, aber für mich eine unglaubliche Bereicherung. Jetzt ist es hell draußen und es ist schön.