Gerstner’s gärender Gerstensaft drängt im Gedärm….

Liebe Freunde, wer hier einen launigen Oktoberfest-Blog erwartet, der wird enttäuscht werden:

Der Titel bezieht sich auf die völlig ausverkaufte Tristan & Isolde – Aufführung in der Wiener Staatsoper. Hier meine Kritik vom 25. September:

1. Es begann nicht schlecht. Traf ich dort Frau K+K, und Frau H. Die drei Nornen, sozusagen. Natürlich hat sich auf das Foto noch eine 4. Norne eingeschlichen, die Rothaarige rechts. Name unbekannt, passt aber recht gut zu uns.

nornen

Aber, Theaterpausen sind zum Konsumieren da. Und in der Staatsoper gibt es leider nur das Catering vom Gerstner, K&K Hoflieferant. Der Wein ist schlecht und der Champagner zu teuer. Also tranken wir Bier. K+K verlangte, dass ich einen Slogan für Wagner-Opernbier texte, mit ganz viel Alliterationen. Also Stabreimen. Voilà, da oben steht er.

2. Nun zur eigentlichen Kritik. Ich saß in der Prozeniums-Loge, direkt über dem Orchestergraben. Auf einem € 11.- Platz. Ich liebe es. Sichtbehinderung, aber in prominentem Umfeld. Vor mir saß nämlich der Opern-Arzt.

Brangäne

Trotz schärfstem Fotografie-Verbots hab ich diese historische Aufnahme gemacht. Ganz links der Opern-Arzt. dann Peter Seiffert als Tristan, dann Janina Bechtle als Brangäne. Eine großartige Brangäne!

Und nun kommt die Kritik: Der Dirigent. Frau Watson, die Isolde, ist ein lyrischer Sopran. Also, keine Birgit Nilson, keine Waltraut Meyer. Schöne Stimme. Aber halt nicht so laut.

Da kommt diese Karikatur von einem Dirigenten, und erzählt den Sängern, wo der Bartl den Welser-Möst holt. Mit Lautstärke! Alle übertönen! Der hat die Frau Watson völlig niedergemacht. Ein Krach war das – Oktoberfest, Schottenhammel neben der Kapelle ist nix dagegen.

87% der Wagner-Fans sind auch Kunden bei Neuroth. Hörgeräte. Aber was der Bartl von Welser – Möst da an xxxl-Fortissimos rausholt – da kann man nur noch das Hörgerät abschalten.

„Sink hernieder, Nacht der Liebe…“ so laut hab ich das noch nie gehört. Ich dachte fast, ich stünde volltrunken auf einer Bierbank auf dem Oktoberfest. Meine Proszeniums-Logen-Nachbarin (der 50. Tristan ihres Lebens) hielt sich die Ohren zu. Das ist Romantik à la Welser_Möst.

Isoldes Liebestod. 188 Dezibel. Ein Flugzeug-Start nimmt sich dagegen wie ein Bienen-Summen aus. Franz Welser Möst, an Tagen wie diesen, wünsch ich mir nicht Unendlichkeit. sondern, dass irgend jemand da mal den Dirigentenstab über dir bricht.

Und noch ein Kompliment an Frau Watson als Isolde: Trotz aller Versuche, Dich zu sabotieren: Ich hab sehr geweint. Danke!

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