Das Sommerloch in Drenkow, McPomm.

Mc Pomm. Meck-Pomm. Mecklenburg-Vorpommern. Das muss man sich mal genüsslich auf der Zunge zergehen lassen wie die Pommes von Macky.

Also, Deutschland (für die Österreichischen Freunde) hat ja allerhand schöne Bundesländer, Nordrhein-Westfalen, zum Beispiel, oder das reiche Sachsen-Anhalt, oder das noch reichere Baden-Würtemberg, oder das spießige Schleswig-Holstein, und der Gipfel ist das sehr exzentrische Mecklenburg-Vorpommern.

Die Bewohner leben dort von einem alkoholhaltigen Getränk namens „Küstennebel“, ab und zu essen sie auch Jagdwurst oder Hering in Tomatensauce, und der längste Satz, der in Mecklenburg-Vorpommern jemals vernommen wurde, lautet „Taxiiiii….!“

Aber es geschehen dort Wunder. Als der Wetterbericht für das Sommerfest in Drenkow, Mc Pomm, eine Regen-Wahrscheinlichkeit von 99 % voraussagte sowie eine Tagestemperatur von 14°, wollten wir schon fast das legendäre Drenkower Sommerfest schwänzen. In Berlin ins Kino gehen, oder in die Sauna. Denn wir schreiben Sommer 2011. Ganz Deutschland zittert unter feuchter Kälte und verheizt die letzten Öl-Reserven.
Aber Samstag, den 30., stand Graf Armin von Beesenstedt morgens in der Ackerstrasse. Er hatte den Mercedes 600 mitgebracht und Champagner. Und wollte, Optimist, der er nun mal ist, zum Sommerfest.

Und mit 260 bretterten wir via Wittstock / Dosse nach Drenkow. Und es hat sich gelohnt. Hier der Beweis.

Die Sonne über Drenkow. Ein Sommerloch von circa 1 km Durchmesser. In Parchim wurde zur gleichen Zeit die Ernte durch Dauerregen vernichtet, in Stralsund schwemmte die Flut den Pier weg, in Berlin hagelte es und in Usedom hatten die Touristen die Wahl zwischen Schüttelfrost und Gruppensex. Aber in Drenkow schien die Sonne. Sogar auf Florians Grab.

Der Himmel über dem Drenkower Friedhof zeigt, wie nah die Schlechtwetterfront ist. Und wie sie von Drenkow abgewehrt wird.
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28 Stunden kein Regentropfen, während ringsherum die Sintflut sich ergoss. Wie kam’s?

Nun, das muss man ethnologisch erklären. Gert, einer der Hausherren in Drenkow, ist Ethnologe. Wie man sieht.

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Ethnologen wissen, dass Regentänze Regen bringen. Dass der Glaube Berge versetzt. Und dass die geballte psychische Kraft von 190 Leuten, die ein Sommerfest feiern wollen, den Regen bannt. Das ist so. Wunder – bar.

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Zunächst begann das Sommerfest kulinarisch. Die Sahnetorten bekamen ganz viel Liebe.

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Die Liebespaare zogen sich romantischerweise in die Ruine zurück…

 

Auch mir tanzte das Herz wie ein Lämmerschwänzchen, weil sogar Jean Pierre gekommen war.

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Mit dem Fahrrad aus Palermo. Hallodri wie immer. Super guten Sound gemacht. Und Katrin war da aus Ulm. Hier die Haare. Was für Mühe sich die Leute geben!!!

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Und so viele hab ich nicht fotografiert. Ian und Mei und Miko und die gesamte japanische Kolonie, die in Drenkow war. Und nicht Johannes und Sonja und Caro und Nina. Und Ulrich Enzensberger, der sein schönes Märchen von der Nadel, die dauernd den Faden verlor, vorlas.

Aber dafür gibts noch Fotos von den Bands. Hier „Slow Boat to China“.

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Von links nach rechts: Lala, dann Micha (im Querelle-Look), dann Marianne Enzensberger, dann kniend Will, der das Mundharmonika-Mikro repariert, dann Gert Pasemann, GITARRRRRE !!!

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Gitarrrrrre ! (Aber diesmal nicht Gert.)

 

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