Das Maoistische Lastenfahrrad.

Ich bin Hegel-Fan. Dialektiker. Ich renne ich immer nach rechts, wenn alle anderen nach links rennen. Ich  will ja nicht, dass das Boot kippt. Deshalb möchte ich Sie jetzt über die Abgründe des Lastenfahrrads aufklären. A tool out of hell, wenn Sie mich fragen. Also, alles hat mit Corona angefangen, dass die Radwege zu eng wurden. Erstmal hat sich jeder Wiener ein neues Mountain-Bike oder E-Bike angeschafft, weil Öffis ja lebensgefährlich und Fitness-Clubs geschlossen. Dann kamen die Essens-Ausfahrer auf ihren E-Mopeds, die nur auf das Smartphone mit dem Navi gestarrt haben. Dann kamen die E-Roller.

Ein ziviler Radfahrer hat kaum noch Platz auf dem Radweg bei diesem Setting. Und jetzt kommt auch noch das absolut manövrierunfähige Lastenfahrrad. Ausgemergelte Bio-Mütter strampeln sich ab, um ihre verfetteten 12-Jährigen an die frische Luft zu bringen oder in den Taekwando-Kurs. An Überholen ist nicht mehr zu denken.

Ich fahre jetzt wieder auf der Straße und verärgere die Autofahrer. Aber ich will ja überleben. Und von A nach B kommen.

Als Hegelianer denke ich dann gelegentlich an Maos Blaue Ameisen, die zu tausenden mit dem Fahrrad in die Fabriken fuhren. Der GROSSE SPRUNG NACH VORN mit dem Fahrrad. Geschichte wiederholt sich. Die Europäer kopieren chinesische Fehlleistungen, wohl, her mit dem GROSSEN SPRUNG NACH HINTEN, und die Chinesen haben jetzt den Trans-Rapid. Und eine Fahrrad-Amazone wie ich, die Penthesilea des freien Fahrtwinds kann nur schreien: Kauft Euch einen Gebrauchtwagen, ihr Bio-Mütter, ist auch nicht teurer als so ein Lastenfahrrad.