Das transylvanische Abenteuer, Teil 1

Wo beginnen? Beginnen wir einmal mit dem Schlechten. Die Ferrovia Romania. Die rumänische Eisenbahn. Wenn an meiner Reise nach Hermannstadt irgend etwas doof war, dann die Eisenbahn. Ich schreibe sowas nicht gerne, weil ich ein Freund der Eisenbahn bin. Aber bei der Ferrovia Romania hört der Spass auf.

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Zunächst war ich im Dienste der internationalen Bankenaufsicht unterwegs. Die Farbe der Bänke gefiel mir recht gut. Hier zum Beispiel die in Blau. Passend zum Red Bull.

Es gab auch welche in Wiener Orange.

Bank2

Ja, da möchte man denken, zwischen Simmeria und Sibiu ist die Welt genauso in Ordnung wie in Simmering. Kraftvolles Orange, aufgefädelt in Reih und Glied, so präsentiert sich die Bankenwelt Rumäniens. Aber der Schein trügt. Denn, Ferrovia Romania, da, wo man 2,5 Stunden auf den verspäteten Orient-Express warten muss, da gab es keine einzige Bank. Da war es glatt wie auf dem Berliner Hauptbahnhof.

Besonders hab ich mich geärgert, weil mir die entsetzliche Schalter-Beamtin in Sibiu
extra 35 LEI abgeknöpft hat. Sicher eine Nichte von Elena Ceaucescu, die nach dem Umsturz einen feinen Versorgungsposten erhielt.
Angeblich weil der Zug dort eine zusätzliche Ecke fährt. Einen Umweg. Gut, ich hab das Geld bezahlt. Man will ja schließlich nicht schuld sein, dass die rumänische Staats-Eisenbahn die Reparatur ihrer Bänke nicht bezahlen kann.
Und dann fuhr ich die zusätzliche Ecke. Mit durchschnittlich 7.5 Stundenkilometern.
Alle Zustände überfielen mich, ich wollte schon aussteigen und schieben. Hätte aber eh nichts gebracht, weil, wie gesagt, in Blaj musste ich dann noch einmal kräftig warten. Blaj ist übrigens die Heimat der Bergenbier-Brauerei. Hier das Spitzen-Produkt.

Bergenbier

Ja, das hätte man gerne gehabt, während man auf den verspäteten Orient-Express wartet. Oder zumindest eine Bank. War nicht. Noch nicht einmal eine solche.

Bank4

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