Mesdames: Was ist das? Es ist teuer, es ist empfindlich, und das ärgste: Ein jeder hat es!
Richtig, wir reden über das IPhone.
Das letztere ist das Schlimmste: 12-jährige Knaben, 50-jährige Hausfrauen, ambitionierte BWL-Studenten und verschlurchte Grafiker, geltungssüchtige 3.-Liga-Fußballer, Grünen-Politiker mit Migrations-Hintergrund, ÖVP-durchtränkte Weinbauern, und. und. und. Wenn Sie Vertreter dieser Gattungen treffen, dann können Sie ruhig Haus und Hof darauf verwetten, dass das IPhone aus der Tasche gezogen – und in Sichtweite auf den Tisch gelegt wird.
Denn das Iphone macht nervös. Der App-Friedhof, den man so mit sich herumträgt, verlangt nach Wartung. Dauernd muss ein neues App appgeloaded oder ein altes App upgraded werden. Außerdem könnte man ja gleich den Google oder den Navitgator brauchen.
Ein Mensch ohne Iphone gleicht dahingegen einem Zen-Buddhisten, der seine ungeteite Aufmerksamkeit dem momentanen Gespräch widmet, sich der Kunst des Arbeitens widmet oder den einen oder anderen Gedankengang verfolgt…..
Neulich hatte ich nämlich 2 junge Damen zu Besuch. Wie auf Kommando zogen sie ihre Mobiltelefone aus der Tasche – und ich zögerte nicht, mein Telefon dazuzulegen.
Diese 3 Vintage Modelle haben überzeugende Styling-Argumente auf ihrer Seite. Erstens stellt sich beim Anblick Sentiment und Nostalgie ein, Gefühle, die fruchtbarer Boden sein können. 2. zeigt man Stil, denn Understatement in einer Wüste an Phony Protzerei ist die wohltuende Aussnahme. 3. hat kaum jemand noch so ein Telefon.
Keiner. Man kann sich darauf vorbereiten, dass dereinst Unsummen für diese netten, robusten Geräte gezahlt werden.
Wobei wir beim Requiem für die Marke Nokia wären. Was ist aus diesem Brand geworden ?
Wie hat man ihn verkümmern lassen ? Wir alle hatten eins. Haben es geliebt. Haben um es gekämpft, wenn es Mucken hatte. Der Nokia Communicator war einstens das StatusSymbol für erfolgreiche Unternehmer, und jetzt ? Nokia, Nokia, da hat wohl irgendein Brand Manager nicht wirklich aufgepasst. Gut, dass die 3 Damen in meiner Küche die Fahne hochhalten!
Andere schleppen nun halt das IPhone mit uns herum, diesen Alessi-Kessel der 10er Jahre.
Mode ist schon komisch, deshalb ein kleiner Abschweif:
Neulich begegneten mir die Flaschenpudel.
Das muss gut 30 Jahre her sein, dass man Schnapsflaschen im Pudel-Look umhäkelt hat. Oder 40. Der Pudel ist leider sehr aus der Mode gekommen, obwohl man sagt, dass in Düsseldorf oder München schon wieder welche gesichtet werden. Oder New York, aber da nur Königspudel.
Die Schnapsflaschenpudel sind im Vergleich hierzu nur die Proleten-Pudel, irgendwie muss man sich ja von der Bourgeoisie abheben, wenn man einen pudelt.
Die Schnapsflaschenpudelsammlung appears with Courteousy from Herrn Josef, und soll uns gemahnen, dass, vermutlich noch zu unseren Lebzeiten, jemand eine skurrrile Vitrine anlegen wird mit den verschiedensten Ipone 3, 4, 4S und 5 Varianten…..