Eis – heute im Härtetest.

Ja, liebe Leser, in diesem Blog dreht sich fast alles nur um Politik (Die Amici delle SVA, unsere Tolle Facebookgruppe, die gerade die WKÖ das Fürchten lehrt ) und um Genuß.

Realement, Genuß. Heute Temperatur 23 Grad Celsius, wolkenloser Himmel und da strecken sich ja schon …

… 5 aufgeregte Eislöffel in den wolkenlosen Himmel!
Wir trafen uns heut Abend am Schwedenplatz, um die neuen Ausnahme-Eissorten der Eisdiele Molin Pradel zu verkosten. 4 Tester im härtesten Eistest Wiens.

Gehen wir gleich in medias res: Den Anfang macht Griechischer Yoghurt.

Die Hingabe, die die Schleckerin dem EIs widmet, sagt alles: Ein Hochgenuss. Das leider farblich etwas blasse Eis punktet durch karamelisierte Walnuss-Beigaben, auch ein optischer Clou. Die mollige Konsistenz – griechischer Yoghurt ist ja bekanntlich fetter als Sauerrahm, die feine Säure und die aromatischen Walnüsse lassen nur eines zu: Empfehlen ! Zugreifen, liebe Leser, so ein Eis ist durchaus in der Lage, Vanille vom Siegertreppchen zu stoßen…

Nun kommen wir zu einem weiteren Highlight:

Das SAFRAN-HONIG-EIS.
Der Tester war auf Anhieb begeistert (und vergaß leider, beim Photoshooting gut auszusehen. Deshalb hier kein Bild).
Die Farbe ein lichtes Aprikot, kräftiges Safran-Aroma, der bekanntlich auch in Österreich wächst, als Alpensafran. Wir wissen auch nicht, ob der Eismacher heimischen verwendet hat – das Eis war jedenfalls die erste und durchaus beste Wahl. Gekrönt wurde der Gaumenkitzel durch kandierte Orangenschalen, die sich großzügig verstreut im Eise tummelten. Man hat sie weder zu klein geschnitten noch an ihnen gespart. Die ganze Kreation hatte deshalb Fülle und Charakter, eine Ahnung an das legendäre sizilianische Cassatta-Eis wurde heraufbeschworen und der Honig würzte das ganze noch mit Wald- und Wiesenromantik.
Zugreifen, heißt es auch hier !!!

Leider ist der Eistest nicht nur eine Lobhudelei, denn nun kommen wir schon zu den ersten Flops.

Tja, noch lacht die Testerin, noch hält sie die Pracht in Vorfreude hoch, noch hat sie das Eis nicht gekostet.
Der Klangvolle Namen „CREMANGO – KARDAMON“ läßt ja auch das Wasser im Munde zusammenlaufen. Nun, Pustekuchen. CREMANGO KARDAMON entpuppte sich als wohlklingender Reinfall. Weder konnte einer der 4 Tester eine Spur von Kardamon ausmachen, noch zeichnete sich das Eis durch besondere Farbgefälligkeit oder durch tröstliche Konsistenz aus. Die Wässrigkeit hätte man noch verschmerzen können, aber die Mango nicht. Mangos können, überdosiert, die Geschmackspest sein. Hier hätte gegolten: Weniger ist mehr. Dafür lieber mehr Kardamon.

Nun griff der Zen-Meister unter den Eistestern zum Eis seiner Wahl „JAPANISCHER MATCHA TEE“

Natürlich war er sofort von unseren Eislöffeln umringt – alle wollten kosten. Das Fazit: Sattgrüne Farbe, eine Augenweide, sehr bissfestes Eis, weniger cremig als vielmehr kuchig, wenn man das so beschreiben kann. Ein Eis mit „Body“. Den Geschmack kann man durchaus exotisch nennen, keine Säure, dafür ein paar anregende Bitterstoffe, wie es Grüntee so an sich hat.
Ein Experiment, aber ein gelungenes. Für die Happy Few. Es wird die Schololade wohl nicht von der Beliebtheitsskala verdrängen.

Zum nächsten: INGWER LEMONGRASS.
Ein Eis mit Hindernissen. Erst fand es die Verkäuferin nicht, dann drückte sie uns eine Tüte in die Hand, die wir nach mehreren Porbier-Gängen schließlich als KOKOS enttarnten.
Natürlich trug ich das halbgegessene Eis zurück, Kokos ist wirklich keine Offenbarung.
Die Verkäuferin entschuldigte sich, Lemongras wäre ausverkauft, aber ich log, wir wären extra aus Tulln gekommen, wegen dieses Eises, und da fand sich doch noch ein Kügelchen.

 

Nun, was soll ich sagen ? So schlimm wie Schlumpf-Eis ist es nicht. Aber ein normales Zitroneneis, oder Zitronen-Sorbet, ist besser. Der Ingwer war genauso nicht vorhanden wie vorhin der Kardamon, das Eis war blaß wie ein zu Tode erschrockener Eisbär.

Schließlich brachen wir unsere Zelte am Schwedenplatz ab und checkten die Eis-Greisslerei in der Rotenturmstrasse.
Es heißt Greisslerei, nicht, weil das Eis so graißlich ist, sondern weil das alt-Österreichisch für Krämerladen ist.
Die Eis-Greisslerei ist also eine Konzept-Eisbude, die vermutlich auf Filialbildung und Franchise-System hinaus will. Der Flagship-Store ist frisch, klein, appetitlich und von Konzept-Gastronomen eingerichtet. Eine Schlange windet sich dreimal die Rotenturmstrasse hinauf und hinab, so groß ist der Andrang.

 

Die Eislöffel zum Beispiel sind in den CI-Farben gehalten, weiß und grün, und nicht so hippiehaft bunt wie am Schwedenplatz.

Aber jetzt höre ich mit dem Genörgel auf: Das Eis kann was. Butterkeks zum Beispiel, Zotterschokolade und vor allem: Himbeer !

Die Himbeere ist eine Wucht. So, und jetzt können wir eine Woche kein Eis mehr sehen.

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