Der 826. Weltfrauentag verlief gemütlich, aber weitgehend unspektakulär, kein rauschendes Fest wie letztes Jahr. Aber ein bisserl wollen die Frauen ja gefeiert sein und deshalb gingen Frl. D und ich am 8. März auf einen Pub Crawl.
Im Grätzl, weil da kannte ich ja auch noch nicht alles.
Wir starteten im Malipop, Ungargasse Ecke Beatrixgasse. Die Frau Mali legt nur Vinyl auf (hinten links hochgestapelt) und es rockt und soult nur so. Leider keine echte Out-Kneipe, weil das Achtel Rot kostet 2,20. Fast schon so schlimm wie am Naschmarkt. Es gibt auch kein Achtel Rot, sondern man muss sich entscheiden: Zweigelt, Blaufränkisch oder Cuvée. Das ist schonmal ein Minuspunkt. Ausserdem waren – ungelogen – 9 ehemalige Studenten von mir da. Und wir bekamen, wegen Überfüllung, nur einen Hocker für Zwei. Also – kein Out-Lokal.
Deshalb zogen wir die Ungargasse nordwärts. Richtung Raiffeisen-City. Ein Ottakringer-Schild wies uns den Weg. Die sind meist ein Garant für Out-Lokale…
Schummrige Beleuchtung, da denken wir. im „El Patio“ sind wir richtig. Ein Mexikanisches Restaurant, das von einem Kolumbianer namens Hernando geführt – und von chilenischen Gästen frequentiert wird.
Terrra incognita. Wir kamen uns vor wie Alexander Humboldt kurz vor der Besteigung des Chimborazzo. Das war ein Weltfrauentag! Wir unter dicken Südamerikanern, die uns herzten und drückten…
Leider kein echtes Out-Lokal, weil das Achterl Rot kostet € 2,40 ! Zwar hat man nicht die dumme Auswahl zwischen Zweigelt und Blaufränkisch, aber das ist ja doch ein bißchen viel. Deshalb orderte Frl. D. „White Russian“
Dann stießen wir an auf „The Big Lebowsky“ und wie viele heitere Stunden wir mit ihm auf der Bowling-Bahn verbracht haben. ( Und dachten mit wohligen Schauern daran,dass, während wir hier White Russian konsumieren, jemand auf unseren Teppich pinkelt. Wie aufregend! )
Nachdem wir von den Chilenen und Kolumbianern fast zu Tode geherzt wurden, entkamen wir noch in die Salesianergasse.
Zu Satchmo.
Innenarchitektonisch ein echtes AHA- Erlebnis. Außerdem gähnende Leere.
Der Chef gewährte uns mürrisch noch eine halbe Stunde, wir konsumierten Tequila, weil uns das die vorherige Kneipe spendiert hatte. Unterhaltungsmäßig kamen wir vom Hundertsten ins Tausendste, und der arme Wirt bekam für eine Stunde umgerechnet € 10.-
Wobei das Achterl 1,80 kostet.
Fazit des Weltfrauentags: Wirte sind super.
2. Fazit: Weltfrauentag und Out-Lokal-Recherche sind nicht unbedingt unter einen Hut zu bringen. Man kann nicht immer alles gleichzeitig haben. Aber die Terra Incognita vor der eigenen Haustüre hat uns doch schon sehr berührt.